„Vergangenheit verstehen“ – Bildungsurlaub auf Spurensuche in Schleswig-Holsteins Westen

„Ich wusste gar nicht, wie viele NS-Gedenkorte es hier oben überhaupt gibt.“ – so lautete das Fazit mehrerer Teilnehmender am Ende eines intensiven Bildungsurlaubs. Fünf Tage lang setzten sich die Teilnehmenden mit der NS-Vergangenheit der schleswig-holsteinischen Westküste auseinander – an historischen Orten, mit fundiertem Fachwissen, persönlichen Eindrücken und Raum für Austausch.

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Der Bildungsurlaub „Vergangenheit verstehen – NS-Tatorte an der schleswig-holsteinischen Westküste“ fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt – und war erneut auf großes Interesse gestoßen. Das Thema bleibt hochaktuell: Wie erinnern wir uns an die NS-Zeit vor Ort? Welche Geschichten werden erzählt – und welche bislang kaum? Und was bedeuten diese historischen Orte für unsere Gegenwart?

Ein Teilnehmer brachte seine Eindrücke auf den Punkt:
„Für mich sind in dieser Woche Bildungsurlaub aus Hinweisschildern Orte und Inhalte geworden.“
Was vorher oft nur als unscheinbares Schild am Straßenrand wahrgenommen wurde, erhielt in der gemeinsamen Auseinandersetzung neue Tiefe, Bedeutung – und Relevanz. Wie schön, dass unter den Teilnehmenden einige Menschen aus Schleswig-Holstein vertreten waren, die sich nun vorgenommen haben, bei einem weiteren Ausflug zu den Exkursionsorten nochmal genauer zu schauen und kennenzulernen.

Geschichte wird greifbar

Gemeinsam mit den Referent*innen Charlotte Haugg und Philipp Cordts von der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing begab sich die Gruppe auf eine regionale Spurensuche. Sie besuchte unter anderem:

  • die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing,
  • die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund,
  • den Historischen Lernort Neulandhalle,
  • die mobile Ausstellung „Volk. Gesundheit. Staat.“ in Schleswig,
  • das Nolde-Museum in Seebüll,
  • und den Workshop “Nie wieder?!” des Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Itzehoe

An allen Orten wurden nicht nur historische Fakten vermittelt, sondern auch Fragen aufgeworfen: Welche Verantwortung tragen wir als Gesellschaft heute? Welche Kontinuitäten lassen sich erkennen? Und welche Formen des Erinnerns sind sinnvoll, wirksam – oder auch strittig?

Die Diskussionen waren lebendig und tiefgehend. Viele Teilnehmende brachten eigene Perspektiven ein, andere lernten Orte kennen, die ihnen bislang völlig unbekannt waren. Die Verbindung aus Exkursionen, Impulsen und Gesprächsrunden ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung – fernab vom Schulbuch, nah an der Realität.

Fortsetzung folgt!

Wir freuen uns, dass der Bildungsurlaub „Vergangenheit verstehen“ sich als fester Bestandteil unseres Programms etabliert hat. Die Kombination aus Regionalgeschichte, politischer Bildung und persönlichem Austausch macht ihn für viele zu einer prägenden Lernerfahrung – die auch nachwirkt.

📅 Der nächste Termin steht bereits fest: 08.–12. Juni 2026
📩 Bei Interesse genügt eine kurze Nachricht an: arnold@nordsee-akademie.de

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